Reflexionen (3)

Der erste Tag des Gesprächs über Innovation war sehr voll und sehr dicht. Einige der Teilnehmer haben in diesen Stunden ihre persönlichen Grenzen erkundet und sind nicht nur angenehmen Befindlichkeiten begegnet. Ich sollte am Samstag Morgen die Einstiegsübung anleiten: In 15 Minuten Achtsamkeit herstellen für die Fortsetzung des Dialogs über Innovation. Daher habe ich mich entschieden, mit einer stillen Reflexion von Körperempfindungen, Gedanken und Gefühlen und das Ausrichten auf den persönlichen Zweck des Tages einzusteigen: What is important for you today? Was ist Dir heute wichtig?


Die Resonanz auf diese Meditation war sehr positiv. Zahlreiche Teilnehmer sind danach auf mich zugekommen und haben sich für diese Übung bedankt. Offensichtlich hatte ich den richtigen Ton angeschlagen, um bei der Klangmetapher zu bleiben. Die Ganzheit einladen: Kopf, Herz, Hand und Seele. Nicht mehr, nicht weniger.


Nachdem mich in diesen Tagen der klang so tief beschäftigt hat, mag es nicht weiter verwundern, wenn ich die Abschlussmeditation zum Ausklang der Tagung mit gemeinsamem Tönen gestaltet habe. Das Überraschende daran für mich selbst war die Tiefe der Stimmigkeit des Gesprächsdesigns, denn die Art der Abschlussmeditation war Wochen zuvor im Designteam vereinbart worden. Der eigenen Stimme Gehör verschaffen, diesmal im Wortsinne, und anders als bisher in der Tagung nicht einer nachdem anderen, sondern alle zusammen. Eine kleine Innovation am Rande.


Für mich verwirklicht sich in der praktischen Integration der Spiritualität in diese Tagung ein Traum. Meine Vision: Stille in den persönlichen Alltag und den Alltag von Organisationen integrieren. Um in der Sprache des Zen zu bleiben: Der innere Weg endet nicht auf dem Berg im Kloster, sondern auf dem Marktplatz, mitten unter den Menschen. Um über die Integration der Stille zu Entscheidungen zu finden, die aus der Verbindung mit dem größeren Ganzen (wie auch immer wir dieses Etwas benennen) heraus entstehen und zu einer Welt beitragen, die auch noch für die Enkel unserer Enkel lebenswert ist. Die Entfaltung dieser Tiefe braucht Zeit, Inspiration braucht Zeit, Kreativität braucht Zeit, Innovation braucht ...? Das war das Thema in Dresden: Inviting Innovation. Innovation einladen.