Radikale Christen

Am Samstagabend, Primetime, d.h. zur besten Sendezeit, auf drei Sendern gleichzeitig: Eine Befragung der beiden Präsidentschaftskandidaten der USA durch einen Pastor.


Auf die Inhalte will ich hier gar nicht eingehen. Der eigentlich interessante Befund (und ich verwende hier bewusst eine medizinische Terminologie) ist, dass sich beide Kandidaten offenbar nicht der Notwendigkeit entziehen können, radikalen Christen Rechenschaft zu geben, wie sie denken, wie sie ihre Politik zu gestalten gedenken, was ihre größten persönlichen moralischen Verfehlungen in ihrem Leben waren usw.


Dass solche Fragen an Kandidaten gerichtet werden, von dieser wie auch anderen Interessengruppen ist ja okay. Aber dass beide sich vorführen lassen, auf dem Territorium des Predigers, d.h. in seiner Kirche, das ist symbolträchtig. Nichts gegen Christen, auch nicht gegen Gläubige und Religionsgemeinschaften. Aber die Trennung von Staat und Religion war ein Merkmal der Aufklärung. Offenbar ist das vorbei...


Der Niedergang Amerikas ist wohl doch nicht mehr aufzuhalten.