Positive Aussichten

Es ist Montag Abend. Ein langer Tag. Kurz nachdem ich im Buero angekommen war, habe ich mich entschlossen den Tag frei zu nehmen, um meine Apartment- und Autosuche fortzusetzen... Ich habe meinen flexible holiday dafuer eingesetzt. Davon haben wir hier zwei im Jahr, die man fuer persoenliche Belange nehmen kann. Zusaetzlich zu den normalen Urlaubstagen - es 19 glaube ich - was fuer amerikanische Verhaeltnisse sehr viel ist. Wir haben auch gerade "open enrollment" fuer die Benefits wie Krankenversicherung und den flexible spending account. Beim flexible spending kann man sich eine bestimmte Summe vom Bruttogehalt jeden Monat abziehen lassen, die man dann fuer medizinische Versorgung einsetzt, die nicht von der Versicherung gedeckt ist. Das schliesst die 20 Dollar co-payments ein, die man bei jedem Arztbesuch zahlen muss wie auch over-the-counter medizine. Problem dabei ist, dass es sich dabei um eine "use it or loose it" policy handelt. Wenn man das Geld also nicht einsetzt, ist es weg. Das sind alles Entscheidungen mit denen ich mich gerade herumquaele.


Am Mittwoch bin ich in San Francisco auf einer Nachkonferenz der Pegasus Konferenz. Es treffen sich Worldcafe Moderatoren, die die Methode nach Juanita Brown und David Isaacs anwenden. Ich war bereits im Mai auf einer aehnlichen Veranstaltung in San Francisco. Ich freue mich auf Mittwoch, da ich dort auch eine interessante Freundin wieder treffe: Sami Sunchild, die das Red Vic, ein bekanntes Friedenshotel auf der Haight Street in Haight Ashbury in San Francisco fuehrt. Sie ist in diesem Jahr 80 geworden, und ihre Lebensgeschichte ist unglaublich spannend. Ihr Hotel hat lauter Themen-Raeume wie "The Japanese Tea Garden Room" etc. Ich wollte eigentlich gerne dort uebernachten, aber nun fahre ich nur fuer den Tag. In der naechste Woche ist aber Thanksgiving, wohl der wichtigste Feiertag in den USA. Da bin ich bei meinen deutschen Freunden in San Francisco eingeladen und uebernachte vielleicht im Red Vic, wenn ich noch ein Zimmer bekomme. Die Tage nach Thanksgiving werde ich in Esalen verbringen. Esalen ist ein von Michael Murphy gegruendetes Retreat in Big Sur. Sie bieten dort Seminare aller Art an. Ich verbringe aber meistens dort nur den Tag in den Hot Tubs. Es gibt dort heisse Quellen, hot springs, und ich treffe dort meisten sehr viele interessante Leute. Das sind die positiven Aussichten fuer die naechsten Wochen. Vielleicht schaffe ich auch einen kurzen Besuch am Mental Research Institute. Habe Paul Watzlawick und Dick Fisch das letzte Mal im Mai getroffen. Das MRI hat grosse Bedeutung fuer mich, weil es 1998 der Grund fuer mich war, nach Amerika zu kommen. Ist irgendwie wie ein Zuhause.


In meinem Job hoffe ich darauf, dass Ende der Woche ein Angebot an ein Hollywood Studio durchkommt, so dass ich wieder auf ein Projekt komme. Es geht dabei um die Reorganisation der HR function. Mehr morgen Abend oder Mittwoch frueh. Dies ist der Dienstagsbeitrag aus Kalifornien schon am Montagabend.

Viele Gruesse, Monika - immer noch heimatlos...