Piraten

Die Piraten-Partei hat bei den Berliner Wahlen 9% der Stimmen bekommen. Ich muss gestehen (und es ist mir durchaus peinlich), dass mich dies mit einer gewissen Freude erfüllt.


Denn hier hat eine Partei, deren einziges für den Wähler erkennbares Programm (sie mag im tiefsten Innern noch ein anderes haben) aus drei Punkten besteht: mit dem Status quo unserer Gesellschaft nicht zufrieden und jung und irgendwie am WWW interessiert zu sein.


Wahrscheinlich gehört alles zusammen.


In Berlin, der Hauptstadt arbeitsloser, aber, weil sie im Netz surfen, trotzdem nicht nur depressiver junger Menschen ist dies wahrscheinlich Programm genug.


Nicht angepasst zu sein, wird schon durch den Namen, der nicht in die gewohnten parteipolitischen Wahrnehmungsschemata passt, signalisiert. Mal sehen, was der Abgeordnetenstatus aus diesen Jungabgeordneten macht...


Dass die FDP, die ja die eigentliche Partei der jungen Leute ist (wenn man sich das Führungspersonal anschaut), Prügel bezogen hat, finde ich - trotz der durchaus vorhandenen persönlichen Sympathie für Herrn Rösler und auch für Herrn Lindner - nur recht und billig. Durch dümmlichen Populismus (gegen Griechenland und Frau Merkel) in letzter Minute zu versuchen, eine verlorene Wahl doch noch rumzudrehen, ist einfach naiv.


Die Kehrseite der Jugendlichkeit, möglicherweise...