PEGIDA: Schwachköpfe

Sicher, man kann auch von dummen Leuten etwas lernen. Trotzdem machen sie mir große Sorgen, weil sie gesellschaftliche Veränderungen im besten Fall wahrnehmen, sie als "Probleme" bewerten, und dann mit meist dummen "Lösungs"-Ideen darauf reagieren.


Fremdenangst ist sicher so alt wie die Menschheit. Als man noch in einer Horde (Gruppe = Überlebenseinheit) durch die Steppe streifte, dürfte dies eine gewisse Rationalität gehabt haben. Heute hingegen ist das aber anders.


Wenn, wie im Fernsehen gezeigt, Demonstranten in Dresden (in Sachsen gibt es nur einen 2% Anteil der Bevölkerung mit Migrationshintergrund) ihre Sorge äußern, dass ihnen Fremde den Arbeitsplatz wegnehmen und sie von unserem Geld leben, so ist das schlicht dumm. Denn erstens haben wir - und das wird absehbar schlimmer - einen Mangel an Arbeitskräften, und zweitens zeigen alle Studien, dass Zuwanderer im Laufe ihres Arbeitslebens weit mehr an den Staat zahlen, als sie und ihre Familien vom Staat erhalten (man muss sie also nur arbeiten lassen, statt sie in irgendwelchen Wohnheimen zu kasernieren).


Und was den Islam angeht, so bedroht er nicht das Abendland, sondern er hat dafür gesorgt, dass wir überhaupt noch einen Zugang zu unseren alteuropäischen Werten haben: Im Mittelalter haben die islamischen Herrscher, Gelehrten, Ärzte u.ä. das Gedankengut und Wissen der alten Griechen übernommen, am Leben erhalten und schließlich wieder für das Abendland verfügbar gemacht. Außerdem ist Religionsfreiheit einer der Werte, die seit der Aufklärung tief verwurzelt im abendländischen Denken sind (und sein sollten) und zu dessen zivilisatorischen Grundlagen gehört.


Lieber Gott, so bete ich jeden Abend, hüte uns vor den Idioten, die auf die Strasse gehen, um unser Abendland zu retten, und nicht merken, dass sie dessen Grundlagen in Frage stellen!