Olympia

Irgendwie waren die deutschen Sportler weltweit mal wichtiger und bedeutender, d.h. sie haben mehr Gold und andere Medaillien bei der Olypiade geholt - vor allem als wir noch zwei deutsche Mannschaften hatten.


Jetzt: unter ferner liefen...


Aber: Ist das nun ein gutes oder schlechtes Zeichen?


Eigentlich würde ich mich - zugegeben - immer noch freuen, wenn deutsche Sportler ("Deutschland") viele Siege holt. Aber nüchtern betrachtet muss ich mir eingestehen, dass es ja letztlich kein gutes Zeichen für den Zustand einer Nation ist, wenn Menschen sich so quälen, nur um zu gewinnen. Oder beser: sich so quälen mussen, um "etwas" zu werden...


Selbst wenn man mal das Doping weglässt (was bei Olympia wahrscheinlich nicht angemessen ist), dann zeigt die Erfahrung, dass weltweit sich vor allem solche Menschen dem Sport widmen, die sozial anderweitig kaum Aufstiegsmöglichkeiten unter den gegebenen gesellschaftlichen Verhältnissen haben. Wie kommt man in den USA aus dem Getto? Wie kommt man in der "Dritten Welt" aus dem Slum? Sport ist das Mittel der Wahl...


Bildung wäre eine andere Alternative, aber die ist nich so leicht zugänglich. Und sie reicht allein natürlich auch nicht, wenn es Diskriminierungen etc. gibt. Usw.


Also, wenn in Deutschland nicht mehr so viele junge Leute bereit sind, sich in neurotischer Weise zu quälen, um der 30 Sekunden auf dem Siegerpodest willen, so muss das kein schlechtes Zeichen sein...


Denn vielleicht gibt es ja einfachere und weniger autodestruktive Wege, narzisstisch auf seine Kosten zu kommen oder Anerkennung zu bekommen.