Nachwachsende Gehirne

Vor ein paar Tagen wurde in einem der Kommentare hier im Blog auf Seescheiden hingewiesen. Mit den Menschen (sehr entfernt) verwandte Tierchen, die in ihrer Jugend (Larvenstadium) ein Gehirn besitzen, das sich zurückbildet, sobald sie sesshaft geworden sind.


Kein Wunder, dass sie sich zum Vergleich anbieten (z.B. mit der Nicht-Kündbarkeit, verbeamteten Systemtheoretikern usw.).


Es wurde auch darauf hingewiesen, dass die Gehirnentwicklung wieder einsetzen kann, wenn die Sesshaftigkeit - durch welche tragischen Umstände auch immer - zu einem Ende gekommen ist.


Ich wiederhole das alles hier, weil es mir wirklich als gutes Beispiel für die Funktion des Gehirns bzw. der Kognition autopoietischer Systeme erscheint. Denn in der Larvenphase, in der es keinen festen Lebensraum gibt und vielerlei Veränderungen ausgehalten und durch Struktur- und Verhaltensänderungen kompensiert werden müssen, ist offenbar ein Gehirn ein gutes Instrument/liefert gute Methoden dazu. Mit der Festsetzung an einem Felsen kommt eine gewisse Konstanz in das Leben dieser possierlichen Tierchen, die für die Reduktion der Komplexität sorgt und Flexibilität in weit geringerem Maße erforderlich macht. Folge: Schrumpfung des Gehirns, "Denken" wäre ein Luxus, der nicht notwendig ist. Aber, wenn es wieder gebraucht wird, dann wächst auch das Gehirn wieder nach - wie beim Menschen (hoffe ich).


Vielen Dank für die Anregung...