Nächste Autos

Auf der "x-mess", deren dem Thema die "Nächste Gesellschaft" war, hat heute Günther Dueck einen Vortrag gehalten. Obwohl Herr Dueck seinen Beobachtungen und Überlegungen wahrscheinlich keine explizite Theorie zugrunde legt, hat mir vieles an seinen Ausführungen gefallen. An erster Stelle steht dabei, dass er extrem witzig war (was bei Mathematikern nicht so häufig zu finden ist - wahrscheinlich kenne ich nur die falschen); an zweiter Stelle kommen manche Beobachtungen über die Wirkungen der Digitalisierung und Verinternetzung, die in immer mehr Bereichen festzustellen ist.


Was die Folgen bzw. die daraus zu ziehenden Konsequenzen angeht, so sehe ich größeren Diskussionsbedarf.


Auf alle Fälle: gute Unterhaltung, well wasted time, wie wir Amerikaner sagen.


Er gab Beispiele dafür, dass immer mehr Berufe überflüssig werden, und er sagte ganzen Branchen das Ende voraus (z.B. den Verlagen in ihrer heutigen, Papier verkaufenden Form).


Als anderes Beispiel schilderte er (unter vielen anderen) das Ende der vielen Konstrukteure und Lehrstühle, die sich mit der Herstellung und Optimierung von Verbrennungsmotoren beschäftigen. Wenn das Elektroauto kommt - dessen Konstruktion nach seiner Ansicht technisch trivial im Vergleich zu der des Elektroautos ist - so werden sie keine Arbeit mehr haben. Auch all die anderen Ingenieure, die sich mit den Nebenwirkungen des Verbrennungsmotors beschäftigen (wie zum Beispiel der Beseitigung des motorbedingten Vibrierens) werden keinen Job mehr haben...


Ich bin davon nicht so überzeugt. Denn eigentlich ist ja erklärungsbedürftig, warum das Elektroauto sich bislang nicht durchgesetzt hat, wenn es technisch so trivial ist. Ich habe mir erzählen lassen, dass Daimler schon zu Beginn des 20. Jahrhunderts ein marktfähiges Elektro-Auto hergestellt hat, sich aber schließlich gegen die Vermarktung entschieden hat.


Es muss also andere als technische Gründe geben, solch ein Auto nicht zu produzieren. Welche das sind, überlasse ich der jeweiligen Phantasie. Ich bin auf jeden Fall fest davon überzeugt, dass bei Herstellung eines vibrationsfreien Elektroautos Ingenieure dafür eingestellt werden, die sich mit der Frage beschäftigen werden, wie man wieder das vertraute Vibrieren ins Auto bekommt, obwohl es technisch nicht nötig ist.


Virtuelles Vibrieren. Simuliertes Vibrieren. Eventuell auch noch halluzinierter Benzingestank...