Nach der verlorenen Schlacht

Interessant ist es zu beobachten, wie nach der verlorenen Wahl nun eine Fraktion der Republikaner in den USA sich daran macht Sarah Palin zu demontieren. Das fällt nicht wirklich schwer, da sie offensichtlich ziemlich blöd ist. Aber es ist doch verwunderlich, wie schnell sich ihre Darstellung in der Öffentlichkeit ändert. Der erzkonservative, um nicht zu sagen: reaktionäre Sender FOX-News, der vor der Wahl keine Chance ausließ, um Sarah Palin zu preisen, haut sie nun in die Pfanne. Der Washington-Korrespondent, den ich persönlich so sehr zum Kotzen finde, dass ich mir nicht mal seinen Namen merken konnte, hat nun "Hintergrundgespräche" mit Mitgliedern des McCain-Teams geführt. Und er erzählt dem Oberpriester der Fox-News, Bill O'Reilly, genüßlich, dass Sarah nicht wußte, wer die Mitgliedsstaaten der NAFTA sind und dass Afrika kein Land, sondern ein Kontinent ist.


Nicht dass ich hier Frau Palin irgendwie verteidigen will. (Sie ist die einzige, deren Interview-Transkripte wörtlich in Satiresendungen verwendet werden können, ohne dass irgendjemand aus dem vor Lachen grölenden Auditorium angesichts der Absurdität und Komik der Äußerungen auf die Idee kommen würde, sie könnten von wem anderem als einem genialen, wenn auch ein wenig übertreibenden Kabarettisten formuliert worden sein.) Aber ich finde es schon etwas unappetitlich, in welchem Tempo hier aus Freunden Feinde werden.


Wahrscheinlich haben einige Fraktionen des Republikanischen Lagers Angst, dass Frau Palin sich als Präsidentschaftskandidatin für 2012 aufstellen lassen will. Und das will man verhindern. Aber das wird sie trotzdem tun...