Münte

Am Freitag wollte ich eigentlich über Müntefering schreiben. Da gab es nämlich in der taz einen Artikel über ihn unter der Überschrift "Schurken, die die Welt beherrschen wollen". Aber ich kam nicht dazu, weil die Blödheit der Bahn für mich Vorrang hatte.


Am Nachmittag bin ich dann zum Flughafen, um in den Flieger nach Köln/Bonn einzusteigen. Und wer sitzt im Warteraum neben mir? Müntefering. Das hatte schon was Magisches. Ich habe ihn - schüchtern wie ich bin - nicht auf die taz angesprochen, sondern es bei einem schlichten "Tach, Herr Müntefering!" belassen. Er hatte einen Adjutanten bei sich. Der hat ihn mit Ricola-Bonbons versorgt. Ich glaube, das war der neue Generalsekretär der SPD. Das ist ja wahrscheinlich die größte Sorge eines Generalsekretärs, dass sein Vorsitzender irgendwem ungeplant irgendwas hustet...


Ich denke jetzt natürlich darüber nach, wie es zu erklären ist, dass ich bei Flugreisen so oft neben SPD-Politikern zu sitzen komme.


Wahrscheinlich ist das ja ein Hinweis des Schicksals, dass ich mich mehr um die alte SPD kümmern sollte. Aber ich engagiere mich schon für ein Wohnheim für Schülerinnen in Mali, so dass meine Helfer-Impulse bereits verbraucht sind...