Mi Tu

Wenn man heute irgendwo eingeladen ist, dann finden sich Frauen zusammen und sprechen über die Me-Too-Welle. Doch dieses Thema interessiert offenbar nicht alle Personen weiblichen Geschlechts im gleichen Maße...


Ich beziehe mich hier wieder auf Beobachtungen meiner ständigen Begleiterin. Sie hat festgestellt, dass vor allem Frauen in einem Alter, in dem sie nicht mehr die Knackigsten sind, soll heißen: nicht mehr allzusehr durch jugendliche Attraktivität punkten, sich geradezu begeistert über all die schlimmen Erlebnisse mit mächtigen Männern, die ihnen an die Wäsche wollten (oder gingen), erregen.


Ihre Interpretation nach ist dies wahrscheinlich eine Form von Nostalgie, ein bedauerndes Feststellen, dass die eigene sexuelle Anziehungskraft so weit nachgelassen hat (das Alter eben!), dass kein mächtiger  (und daher attraktiver) Mann sich mehr ihretwegen zum Affen macht und demütigt, indem er einer reizvollen Frau seinen Körperkontakt aufzudrängen versucht... Eigentlich sollten diese Geschlechtsgenossinen doch froh sein, nunmehr die vielbeklagte posterotische Unsichtbarkeit geniessen und sich auf Wesentliches konzentrieren zu können.


Ich selbst kann nur anfügen, dass es natürich auch umgekehrt vorkommt, dass Männer von Frauen, die über ihre Karriere entscheiden können, zu sexuellen Dienstleistungen genötigt werden (das ist ein Aspekt, der in der ganzen Burnout-Diskussion viel zu wenig gewürdigt wird).