Markengemüse

Eine Unsitte, die mir in den letzten Tagen besonders aufgefallen und auf den Geist gegangen ist, besteht in dem Versuch, Obst und Gemüse zum Markenartikel zu machen.


Gerade habe ich etwa eine Viertel Stunde damit verbracht, von Auberginen kleine Zettel abzulösen, auf denen "Gourmet-..." steht und eine Nummer für die Kassiererin des Supermarktes. Diese Etiketten hinterlassen auf dem Gemüse Klebstoffspuren, die am besten - wie jeder Büroangestellte weiss - mit Tesafilm zu entfernen sind. Tesafilm als Bestandteil der Grundausrüstung einer modernen Küche... Wenn man die Klebe nicht abbekommt, dann muss man sie wegschneiden oder essen. Ärgerlich (sie schmeckt nicht).


Gemüse und Obst zum Markenartikel zu machen ist, glaube ich, eine Idee der United Fruit Company, die ihre Bananen als erste taufte ("Chiquita"). Bei Bananen finde ich die Klebezettel nicht so schlimm, da ich da die Schale nur selten mit esse. Bei Auberginen, Äpfeln etc. ist die Lage entschieden anders.


Die einzige Möglichkeit, dieser Standardisierungstendenz (und der damit verbundenen Notwendigkeit, Etiketten zu entfernen) zu entgehen, ist bei irgendwelchen Krautern zu kaufen. Aber wo gibt es die noch? Nicht, wo ich gerade bin.