Maggie/Magie

Heute habe ich Suppe gegessen. So lange ich zurück denken kann: Wenn immer es Suppe gibt, nehme ich Maggie dazu. Allerdings nicht in Restaurants. Noch nie habe ich in einem Restaurant Maggie vermisst (fällt mir erst heute auf). Heute hätte ich Maggie vermißt, wenn es gefehlt hätte, denn ich habe zuhause gegessen...


Ein sehr merkwürdiges Phänomen. Die noch nicht ausgeloteten Untiefen meiner Seele offenbaren sich im Suppenteller. Meine Maggie-Manie kann man wahrscheinlich nur tiefenpsychologisch erklären. Suppe mit Maggie ist ganz fest assoziiert mit "zuhause". Wahrscheinlich ist es ja so, dass ich mich gegen all die Zuwendung ("Chicken Soup for the Soul") abgrenze und die ungekostete Suppe zu "meiner Suppe" mache, indem ich sie durch Maggie beflecke, verunreinige, zu "meiner Suppe" mache. Wahrscheinlich funktionier das so, wie bei Hunden das Markieren ihres Territoriums...


Und es wirkt: Mir schmeckt meine Suppe - sogar zuhause...


Individuation durch Maggie als Form der Magie.