Mächtige

In diesen Tagen ist wieder einmal die Liste der mächtigsten Menschen veröffentlicht worden. Bislang stand Barack Obama an erster Stelle, jetzt ist es der Chinesische Präsident (oder Parteivorsitzende, ich weiss nicht) Hu Jintao. Angela Merkel ist auf dem sechsten Platz gelandet, der Papst auf Platz 5.


Dieses Ranking, vor allem das Obamas und des Papstes, zeigt, wie begrenzt die tatsächliche Macht von Personen ist, deren Macht darauf beruht, dass sie ein Amt inne haben.


Was kann solch ein amerikanischer Präsident denn wirklich durchsetzen, wenn er keine Mehrheit im Parlament hat? Ja, nicht einmal mit Mehrheit konnte er in den letzten zwei Jahren viel bewerkstelligen - gemessen an seinem Anspruch. Und wie steht es mit dem Papst? Der kann ja nicht mal Drohnen schicken, um irgendwelche Sünder auf den rechten Weg zu bomben.


Gott sei Dank, muss man wohl sagen, haben Amtsträger immer nur sehr begrenzte Macht, denn ihre Ämter sind in einen organisationalen Rahmen eingebunden, der limitierend wirkt (ich vermute: sogar in China).


Und manchmal eröffnet wahrscheinlich ja die formale Machtlosigkeit, welche die individuelle Freiheit des Handelns nicht von vornherein beschränkt, mehr Einflussmöglichkeiten als die theoretische Option, Kanonenboote zu schicken, um die eigenen Ziele durchzusetzen: die subversive Wirkung von Ideen in selbstorganisierten Systemen...