Liebe

Der neue Film von Michael Haneke, der die goldene Palme in Cannes gewonnen hat, ist jetzt in den Kinos. Ein großartiger Film mit großartigen Schauspielern bzw. schauspielerischen Leistungen.


Er zeigt das Sterben eines alten Paares, beide in den 80ern, kultivierte Leute, sie Pianistin mit erfolgreichen Schülern, die Weltkarriere machen... Doch dann passiert es: Bei ihr zeigen sich Durchblutungsstörungen des Gehirns mit zeitweisen Ausfällen, eine Operation geht schief, sie ist halbseitig gelähmt, und der körperliche Niedergang hin zur vollständigen Pflegebedürftigkeit beginnt. Und er versucht, die Versorgung zu Hause zu bewältigen.


Ein Film, der in die Zeit passt und ein Problem thematisiert, dass Tausende von Familien betrifft.


Schwer mit anzusehen: der demütigende Abbau der Frau, hin zur "Hilfe", "Hilfe" schreienden Kreatur, die sich nicht weiter artikulieren kann..., die schon vorher nicht mehr leben wollte..., deren Mann diesen Anblick der Tochter bzw. der Mutter das Erblicktwerden in diesem Zustand ersparen will...


Da ich solch einen Pflegefall in meiner Familie über Monate mit verfolgt habe, kann ich sagen, dass der Film extrem authentisch ist. Manche Szenen kannte ich, ohne den Film schon einmal gesehen zu haben...


Aber trotzdem: Hätte ich mich informiert, worum es in diesem Film geht (das tue ich selten vorher), ich hätte ihn mir erspart... Nicht im geringsten aufbauend.