Lidl

In der Zeitung habe ich gelesen, dass aufgrund der Spitzelaffäre Kunden einen Bogen um Lidl machen. Bei einem Arbeitgeber, der so schlecht mit seinem Personal umgehe, wolle man nicht kaufen. Der Umsatz habe sich daher reduziert.


Mir gefällt die Idee ausserordentlich, dass Konsumenten ihre Macht nutzen, um für bestimmte Standards bei den Arbeitsbedingungen zu sorgen. Irgendwie ist einkaufen ja so etwas wie Zur-Wahl-Gehen. Man stimmt ab mit den Füßen und dem Portemonnaie.


Allerdings wird dieses Abstrafen nicht lange währen. Denn alles, was nicht aktiv erinnert wird, ist vergessen. Wenn Lidl nicht alle paar Wochen wegen irgendeiner derartigen Affäre in die Zeitung kommt, dann werden die Käufer wieder zurück kommen. Doch ist das ja nicht wirklich schlecht: Auf diese Weise lohnt es sich wenigstens, die Verhältnisse zu verbessern...


Die Einführung von Beobachtung als minimale Intervention, die verändernde Wirkungen erzielt. Klassisches systemisches Handlungsrepertoire.