letzter Arbeitstag

Guten Abend,

der Tag neigt sich dem Ende zu. Wir hatten nette Freunde zu Gast nach einem 12-Stunden Tag. Ab Morgen ist Urlaub...


Lieben Dank für die Kommentare. Ich werden Sie im Urlaub wirken lassen und würde gerne noch einmal mit den Kommentierenden Kontakt aufnehmen. Erstaunlicherweise wirkte die Patientin am Telefon heute schon wesentlich kräftiger was ihre Stimme betrifft.


Das Bratschendilemma werden ich wohl noch einmal aufgreifen, sowie auch das Thema "Warum Eltern Eltern bleiben wollen..." Die Patientin ist übrigens 18.


Was gibt es sonst noch zu erzählen. Der NDR wollte ein Interview mit mir machen weil ein Onkel einer Patientin die ihn vor 11 Jahren des sexuellen Missbrauchs beschuldigt hatte jetzt auf Grund eines Justizirrtums, und nach Verbüssen einer Haftstrafe von 4 Jahren freigesprochen wurde. Wir werden als Klinik verdächtigt damals leichtgläubig einer Patientin geglaubt zu haben die im nachhinein offensichtlich eine Borderline-Störung hatte. Uns wird sogar unterstellt Informationen zurüchgehalten zu haben....Die Patientin hat die Anzeige erstattet während eines stationären Aufenthaltes bei uns.


Ich bin nach wie vor der Meinung, dass wir damals nach bestem Wissen und Gewissen gehandelt haben. Trotzdem tut es mir für den Onkel sehr leid, aber ich weiss heute nicht was wir damals anders hätten machen können.


Mit der systemisch-konstruktivistischen Betrachtungsweise steht man vor Gericht relativ ungeschützt da.

Dieses Tagebuch ist sicherlich nicht besonders geeignet um dieses Thema zu vertiefen, da eventuell noch mit einem juristischen Nachspiel zu rechnen ist. Es ist ein Thema was mich- und meinen Mitarbeitern aber sehr beschäftigt.


Da ich den Beitrag noch heute veröffentlichen will, verabschiede ich mich für heute und sage herzlichst bis morgen,


Filip Caby