Lebensunlustige Buchhändler

Wie ich gerade - so nebenbei - in einem Telefongespräch mit dem Auer-Verlag mitbekommen habe, wurde dort vor etlichen Monaten eine Aktion gestartet, bei der Buchhändler aufgefordert wurden, ein Foto zu schicken, das für sie Lebenslust ausdrückt. Als Gegenleistung wurden irgendwelche Preise ausgelobt, die zu gewinnen waren.


Natürlich diente das Ganze, wenn ich richtig verstanden habe, der Promotion der Buchreihe "Carl-Auer-Lebenslust". Das Ergebnis war allerdings enttäuschend. Kein einziges Bild (!) wurde geschickt...


Wie kann man das erklären?, fragen sich nun alle.


Es gibt natürlich viele mögliche Antworten. Hier einige zur Auswahl:


Buchhändler "an sich" sind nicht sehr lebenslustig.


Der Buchhandel hat nichts zu lachen, wenn man mal von den Hugendubels und Thalias absieht (aber weder Frau Hugendubel noch Herr Thalia haben das Foto ihrer letzten Filialeröffnung geschickt).


Buchhändler sind für neumodische Ideen nicht wirklich empfänglich (wovon ich persönlich überzeugt bin: Es gibt kaum einen konservativeren Beruf - deswegen werden die jetzt ja auch alle thaliasiert).


Buchhändler können nicht fotografieren.


Der Verlag hat Buchpreise ausgelobt (ich weiss das nicht: Hat er?). Er hätte Weltreisen anbieten sollen, denn ein Buch haben ja schon alle - oder ihnen hängen Bücher generell zum Halse raus


Aber: Eigentlich ist es ja egal (wahrscheinlich haben das die Buchhändler auch gedacht).