Kyoto / Kanada

Kanada ist aus dem Kyoto-Abkommen ausgestiegen, weil es 14 Mrd. Dollar Strafzahlungen zu befürchten hatte. Denn statt den Ausstoß von Treibhausgasen um 6% gegenüber den Werten von 1990 zu reduzieren, hat es ihn um 30% (andere Quellen sagen: 20%) erhöht.


Kanada ist ja ein schönes Land. Was es so unvergleichlich macht, ist die Menge Natur, die dort rumsteht. Wald, wohin man schaut. Aber, wie das oft so ist, wenn jemand im Überfluß lebt, dann geht er auch sorglos mit seinen Gütern um. Ich kenne kaum ein Land, in dem so sorglos mit den natürlichen Ressourcen umgegangen wird. Da wird aus Teersand Öl gewonnen, und das um den Preis einer gewaltigen Umweltzerstörung. Wälder werden ganz rücksichtslos abgeholzt, jeder Haushalt verfügt über viele Autos, nie käme jemand auf die Idee, auf einem der vielen Seen zu segeln, sondern man nutzt sein Motorboot, sein Seadoo (das ist eine Art Motorrad für den Wasserbetrieb), die Häuser sind lausig isoliert, geheizt wird mit wenig effizienten elektrischen Heizspiralen, wie sie auch bei uns in den 50er Jahren bei Heizstrahlern in fast jeden Haus ("für die Übergangszeit") zu finden waren usw.


Was die Kanadier bei all dem beruhigt, ist, dass sie immer noch hundertmal umweltbewußter sind als die Nachbarn im Süden.


Trotzdem: ein Jammer.