Kriechen

Ja, nun ist er da, der Salat. Viele haben ja gewarnt, dass eine Währungsunion nicht harmlos ist. Und deswegen wollten so viele Länder (wie Griechenland) ja auf jeden Fall Mitglied der Euro-Zone werden: weil es nicht harmlos ist.


Systemtheoretisch ist es immer riskant bzw. problematisch, wenn Grenzen aufgelöst werden. "Too richly cross joined systems", so hat Ross Ashby das mal genannt. "Nur gut, dass das Loch auf der anderen Seite des Bootes ist", sagen die erfahrenen Seeleute. Wer Grenzen auflöst, gibt immer seine Autonomie auf. Wer mit anderen in ein Boot geht, geht mit ihnen unter.


Das wussten aber diejenigen, die den Euro eingeführt haben, genau. Und deswegen wollte Griechenland ja den Euro. Damit die anderen in Europa Griechenland nicht untergehen lassen. Wer reiche Verwandte hat, wird nicht verhungern. Und deswegen muss Deutschland auch Geld geben, um Griechenland vor der Pleite zu bewahren. Denn wenn wir kein Geld geben, müssen wir auch zahlen, wahrscheinlich sogar noch mehr. Die Commerzbank, die anderen inzwischen verstaatlichten Banken, die deutschen Exporteure usw.


Also: Besser großmütig den Retter geben, als kleinlich den geizigen Buchhalter...