Korruption in der Wissenschaft

Pressemitteilung


Trancparency International Deutschland startet bundesweite Kampagne im Wissenschaftsbetrieb / Kooperation mit dem AStA der Universität Lüneburg


Berlin/Lüneburg; 2.Juli 2012: Die gemeinnützige Nichtregierungsorganisation Transparency International Deutschland wendet sich erstmalig dem Wissenschaftsbetrieb zu. Mit einer Arbeitsgruppe und einer Internetplattform wird Transparency International Deutschland das Thema "Korruption, Intransparenz und Interessenkonflikte in Wissenschaft, Forschung und Lehre" aufgreifen. Die Auftaktveranstaltung findet in Kooperation mit dem AStA der Universität Lüneburg am Dienstag, den 3. Juli 2012, 18 Uhr (HS 4) statt. Das Vorstandmitglied Wolfgang Wodarg hält einen Vortrag mit dem Titel "Die Uni geht anschaffen... aber kann man Wahrheit kaufen?"


"Der Wissenschaftssektor hat in den letzten beiden Jahrzehnten große Veränderungen erlebt. Zunehmend wird Wissenschaft von universitätsfremden Interessen benutzt. Wissenschaft wird nicht mehr länger von der ehrlichen Suche nach Wahrheit bestimmt. Wahrheit ist mittlerweile käuflich", so Wolfgang Wodarg, Vorstandsmitglied von Transparency International Deutschland. "Transparency Deutschland möchte ein Gegengewicht sein und gemeinsam mit Kooperationspartnern über die Geschehnisse an Universitäten aufklären." Dafür hat Transparency Deutschland eine offene Arbeitsgruppe gegründet und wird zunächst bundesweit über ein Internettool Geschehnisse an Universitäten sammeln, um einen Überblick zu erhalten. Alle Interessierten sind eingeladen, an der Arbeitsgruppe teilzunehmen und die Kampagne gemeinsam zu begleiten und auszubauen.


… Des Weiteren ermittelt die EU‐Antikorruptionsbehörde, ob an der Universität EU‐Gelder falsch verwendet werden. Ebenfalls im Jahr 2011 wurde außerdem eine Startwoche für die ErstsemesterInnen zum Thema "Gesundheit" federführend von der Unternehmensberatung Boston Consulting organisiert.


"Die Leuphana Universität Lüneburg ist ein Paradebeispiel dafür, wie wirtschaftliche Interessen in die Hochschulen einziehen. Die gesamte Universität wurde marktgerecht umstrukturiert", sagt Lydia Bauschke, Referentin des AStA‐Referats "NOA"1. "Wir freuen uns sehr über die Kooperation mit Transparency Deutschland. So können wir den Eingriffen von Unternehmen an unserer Universität besser entgegen treten und die Universitätsmitglieder darüber informieren."


"Durch solche Eingriffe in Wissenschaft und Lehre wird an der Leuphana Universität Lüneburg die Freiheit von Forschung und Lehre außer Kraft gesetzt", fügt Fabian Zimmer, NOA‐Mitglied hinzu. "Wir wünschen uns eine große Beteiligung der Lehrenden und der Studierenden, um diesen Prozess zu verhindern!"

1 NOA steht für Nachhaltige Öffentliche Aktion und ist eines von vielen Referaten des AStA der Universität Lüneburg. (http://asta-lueneburg.de/referate/noa-referat)