Könige

Im italienischen Fernsehen gab es gestern einen Film über die letze Königin Italiens: Maria José. Sie war nur 33 Tage Königin, solange wie Umberto II. König war (1946).


Es ist schon merkwürdig, dass man (=ich) so wenig über die italienischen Könige weiss. Obwohl es in jeder größeren Stadt einen Corso Vittorio Emmanuele oder eine Galleria Umberto gibt, habe ich mich nie für diese Leute interessiert - und ich kenne auch niemanden, dem es anders ergangen ist. Mussolini ist dagegen jedem vertraut. Er war der Herrscher Italiens vor dem 2. Weltkrieg und während des Krieges. Dass er nur Regierungschef war, aber Vittorio Emmanuele III. aus dem Hause Savoien der König und damit das Staatsoberhaupt war, ist kaum bekannt. Aber er sollte nicht einfach aus den Geschichtsbüchern gestrichen werden, denn seine Rolle war nicht unproblematisch. Schließlich war er es, der Mussolini die Macht übertragen hatte.


Umberto, der Sohn und Nachfolger, lebte in Neapel, sah aus wie Rudolf Valentino, und behandelte - wenn der Film ein wenig Wahrheitsgehalt hatte - seine Frau nicht sonderlich gut. Sie hielt sich oft in den Straßen Neapels auf. Bemerkenswert ist das eigentlich nur, weil (im Film) die Strassen damals schon genauso aussahen wie heute: kleine Kinder, viel Wäsche, laute Frauen, rumstehende Männer usw.