Kein Plastik

In den Sommermonaten kann man in Berlin kaum durch irgendwelche belebteren Straßen (oder besser: auf den dazu gehörenden Bürgersteigen) gehen, ohne sich zwischen den Tischen und Stühlen von Cafés und Restaurants durchdrängeln zu müssen. Das hat zwar was sehr Südländisches - auf der Strasse leben -, ist aber meist sehr lästig - vor allem, wenn man wirklich den Bürgersteig zum Gehen statt zum Sitzen nutzen will.


Ich neige dazu, dieses Phänomen, die "Medityrranisierierung" von Berlin zu nennen.


Was aber positiv an den Berliner Strassenrestaurants hervor zu heben ist: Man findet keine Plastikstühle. Wie das kommt, weiss ich nicht, aber ich vermute, dass die öffentliche Zurschaustellung von Plastikstühlen innerhalb des Stadtgebietes aus ästhetischen Gründen verboten und unter Strafe gestellt ist. In Venedig, um ein in der Hinsicht unrühmliches Gegenbeispiel zu nennen, sind in den meisten Strassen-Restaurant die Stühle aus Plaste. In Berlin hingegen: Korb. Korbimitat. Holz...


Es lebe Berlin. Wenn ich schon in meinem täglichen Bemühen, im Leben weiterzukommen, behindert werde, dann wenigstens nicht von etwas, das als ästhetische Beleidigung zu verstehen ist.