John Cage

In diesen Tagen wäre der 100. Geburtstag von John Cage. Am Samstagabend lief in 3Sat ein Film über das Leben von Cage.


Er war Experimentalmusiker, der zu seiner Lebzeit relativ wenig Anerkennung erfuhr (bzw. erst sehr spät) - im Film sagt er, dass er von seiner Musik und seinen anderen künstlerischen Aktivitäten eigentlich erst seit seinem 50. Geburtstag leben konnte.


Ich selbst wurde auf Cage aufmerksam, weil Heinz von Foerster erzählte, dass er mit John Cage befreundet sei und Cage sich einige Zeit in seinem Lab in Illinois aufgehalten habe und beide gemeinsam experimentierten hätten.


Cage's Radikalität bestand u.a. darin, dass er den Zufall als Moment in die Komposition einführte. Außerdem sorgte er dafür, dass der Zuhörer sich etlicher "Selbstverständlichkeiten" des Hörens der Musik bewusst wurden. So komponierte er ein Stück (4.33), dass darin besteht, dass ein Pianist vier Minuten und dreiundreißig Sekunden an einem Piano sitzt, ohne eine Taste anzuschlagen.


In seinem Stuck "As slow as possible" gibt er die Anweisung, seine - auch zum Teil vom Zufall bestimmte - Partitur so langsam wie nur möglich zu spielen (Dauer: "bis zu 600 Jahre").


Herrlich. Wunderbar.


Yoko Ono, die mit John Lennon in New York in der Nachbarwohnung wohnte, berichtet, er habe gern für die Nachbarn gekocht. Alles ziemlich sympathisch, was sie erzählt.


Richtig groß raus gekommen ist Cage lange vor seiner Anerkennung als Musiker und/oder Philosoph, als er an eine Fernsehquizsendung teilnahm und gewann: Er war ein außergewöhnlicher Pilzkenner - und die Veranstalter waren nicht in der Lage, ihn mit Fragen zu konfrontieren, die er nicht beantworten konnte...