Iran

Die Demonstrationen im Iran zeigen wieder einmal, dass man die Autonomie bzw. die inneren Angelegenheiten fremder Staaten möglichst weitgehend respektieren sollte. Denn, wenn man das nicht tut und ein Land wie den Iran z.B. als Mitglied der "Achse des Bösen" etikettiert, dann stabilisiert man damit paradoxerweise ein fragwürdiges Regime. Denn es kann in der Regel dann am besten mit interner Opposition umgehen, wenn es über einen Außenfeind verfügt.


Deshalb dürfte es auch nicht ganz zufällig sein, dass Herr Ahmadineschad seit Jahren gegen Israel und den Westen, speziell die USA, agitiert. Nüchtern betrachtet ist dies ein Indiz für die Schwäche seiner Regierung. Denn wenn er wirklich sicher im Sattel säße, müßte er die Aufmerksamkeit nicht so sehr auf die Außenbeziehung bzw. den Außenfeind richten. Solch eine Strategie kann immer als Hinweis auf die Schwäche einer Regierung gewertet werden.


Und wahrscheinlich ist es auch nicht ganz zufällig, dass nach dem Regierungswechsel in den USA und den Gesprächsangeboten, die Menschen im Iran auf die Strassen gehen... Mit der Bedrohung von außen kann die interne Opposition nicht mehr ruhig gestellt werden.


Langfristig braucht man eigentlich nie von außen einen Regimewechsel (s. Irak) in die Wege zu leiten. Das machen die jeweiligen Bevölkerungen schon allein.