Informations-Märkte

Eines der spannendsten Tools, die in den letzten Jahren entwickelt worden sind (und das wir im Management Zentrum Witten verwenden), um "kollektive Intelligenz" oder "verteiltes Wissen" zu nutzen, sind die sogenannten Informationsmärkte.


Die Grundidee ist, dass der Markt schlauer ist als einzelne Teilnehmer. Über diese These kann man trefflich streiten - und ich bestreite sie -, aber trotzdem sind Informationsmärkte ein interessantes Instrument. Das gilt vor allem, wenn es um unentscheidbare Frage und Prognosen geht. Wie wird sich die Wirtschaft entwickeln? Wer wird welche Wahl gewinnen? Gerade bei solchen Fragen scheinen mir "Prediction Markets" präziser als Befragungen.


Das Prinzip ist das der Wette beim Pferderennen oder des Aktienmarktes. Es werden bestimmte Optionen zur Wahl gestellt, auf die man setzen bzw. in die man sein Geld investieren kann. Auf diese Weise kann ein Kurs gebildet werden, der so etwas wie die Summe der unterschiedlichen Wetten bzw. Einschätzungen der Zukunft widerspiegelt. Wenn die Teilnehmer ihr Geld einsetzen, so die These, zeigen sie eher, was sie meinen, als wenn sie befragt werden und sich sozial anpassen.


Wen das Prinzip interessiert, der sei auf die Prediction Markets zur US-Wahl verwiesen.


Gestern Abend wurde die Möglichkeit, dass die Kandidatur von Sarah Palin als Running Mate von John McCain aus dem Verkehr gezogen wird, noch mit einem Kurs von 14,8 (was dem Prozentsatz der Wahrscheinlichkeit entspricht) gehandelt. Heute morgen, nach ihrer Rede, war der Kurs auf 5 gefallen. Sie hat offenbar überzeugt.


Der Wahlgewinn von McCain wird zur Zeit mit 39,9 gehandelt, der von Obama mit 60,1.


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