"Ich bin im Zug"!

Na, ob das irgendwann einmal besser wird mit mir und meinem grundsätzlichen Widerwillen gegenüber PC, Handy, Laptop? Vielleicht sollte ich dazu mal eine Aufstellung machen?

Heute morgen hatte ich schon wieder einige Probleme mit dem PC. Nachdem mein "Alter" letzte Woche kaputt gegangen ist, hat mir ein Freund schnell seinen "apple" zur Verfügung gestellt, wegen der Kehrwoche. Das ist schon eine Umgewöhnung von einem System zum anderen.

Ständig bin ich eher genervt von den modernen Segnungen der Technik, den Spaß und die Begeisterung z. B. über ein neues Handy, kann ich nicht teilen. Im Zug, mit dem ich viel fahre, finde ich es angstrengend mir alle Telefonate mitanhören zu müssen und sobald ein Zug nur 3 Minuten Verspätung hat zücken alle ihr Handy und müssen alle darüber informieren. Ich glaube der häufigste Satz, der in Zügen gesprochen wird ist: "Ich sitze im Zug und komme etwas später!" Mein Handy ist fünf Jahre alt. Die Leute gucken komisch, wenn ich es aus der Tasche ziehe, Freunde lächeln nachsichtig, treten aber schon lange nicht mehr mit mir darüber in Dialog, um mich von "technischen Neuerungen" zu überzeugen. Ich betrachte mein Handy meist als notwendiges Übel, fast immer ist es ausgeschaltet.

Nicht selten spiele ich mit dem Gedanken es wieder ganz abzuschaffen.

Wenn ich dann jedoch eine besonders liebe oder reizende sms von einem Freund oder einer Freundin erhalte, nehme ich davon allerdings wieder Abstand.


Noch störender als das Mithören fremder Gespräche, (da fällt mir ein Herr Simon, haben Sie zum Thema "Handy" nicht vor Jahren mal einen Artikel in der Zeitschrift für Systemische Therapie veröffentlicht? Könnten Sie mir bitte die genaue Quelle nennen?)

finde ich heavy metal Gedröhne aus dem Kopfhörer der Mitreisenden.


Letzte Woche, ebenfalls im Zug, hatte ein Mädchen eine Puppe dabei, die mit technischer Stimme immer wieder die gleichen fünf Sätze wiederholte - auf einer dreistündigen Fahrt!

Und jetzt gibt es auch noch teilweise von Jugendämtern finanzierte "Babybedenkzeit", ein Export aus den USA: Junge Mädchen erhalten für einen bestimmten Zeitraum, eine Art künstliches Baby, das schreit, gewickelt werden muss und nachts nicht schläft! Sogar die Kopfhaltung des Babys muss von der "Mutter auf Probe" beachtet werden. Jegliches Fehlverhalten dem Kind gegenüber wird gespeichert - und für "Notfälle" gibt es ein Sorgentelefon mit Bereitschaftsdienst. Das alles für einen Computer. Die Idee dahinter ist wohl, dass junge Mädchen und Paare schon mal testen sollen, wie anstrengend und belastend das Leben mit einem Neugeborenen werden wird.

Böse Zungen behaupten, die Amerikaner hätten die Puppe entwickelt, um vorehelichen Sex und ungewollte Schwangerschaften zu vermeiden. Abschreckung als Geburtenkontrolle.


Erkenntnis des Tages:

Wenn ich die Wahl habe, ziehe ich persönliche Begegnungen jeglicher Art, dem telefonieren und mailen vor - meinen i-pod genieße ich trotzdem, (weiß aber noch nicht einmal, wie ich ihn mit neuer Musik bespielen soll. Aber auch hierfür habe ich zum Glück Freunde!)