Hundekot

In meiner moralischen Empörung darüber, dass Tausende von Hundebesitzern den Kot ihrer Hunde in der Stadt rumliegen lassen, um ihn unter meinen Schuhsohlen zu deponieren, habe ich nunmehr Unterstützung von wissenschaftlicher Seite erhalten. Genauer gesagt: von Mikrobiologen.


Man hat nämlich inzwischen herausgefunden, dass die lieben kleines Schoßtierchen Träger nahezu vollkommen antibiotikaresistenter Keime sind. Ihr Biss - und das sind zigtausend jedes Jahr - führt zur Übertragung dieser Keime. Und manches Herrchen oder Frauchen ist auf diese Weise schon auf der Strecke geblieben - erlegt vom eigenen Hund (der dazu noch nicht einmal Jagdhund sein muss).


Die betreffenden Keime haben ihre Immunitätskarriere in der Regel dadurch so erfolgreich gestalten können, dass sie vom Hund zum Menschen und wieder zurück wandern. Das ist bei engem Zusammenleben nicht so schwer. Und die Kothaufen, in die ich regelmäßig trete (bringt ja Glück, sagt man) sind nichts weiter als große Bakteriensammelstartrampen, d.h. so etwas wie Bahnhöfe oder Flughäfen, von denen die resistenten Keime ihre Reise in fremde Haushalte antreten.


In New York, so habe ich gelesen, räumen die Hundebesitzer den Scheiss ihrer Pets erst weg, seit es 250 Dollar Strafe kostet dies nicht zu tun ...