Holzhammer

Gestern war ich im Theater. Es gab ein Stück aus dem Alltag einer Familie - die meisten Theaterstücke handeln von Familien, offenbar ist das der Stoff, aus dem die Träume sind (Albträume inbegriffen). Es ging um die Beziehung eines Sohnes zu seiner Mutter und zu seinem Vater, eine Tante spielte auch noch eine Rolle, und eine Frau, die es auf ihn abgesehen hatte und schließlich mit ihm davon zog.


Am Ende des Abends hatte auch der letzte Dödel im Publikum begriffen, dass junge Menschen ihren eigenen Weg gehen sollten und Mama und Papa sich besser darauf einstellen sollten...


Da ich den Regisseur persönlich kenne und mag, nenne ich hier keine Namen. Aber ich finde, dass ein Stück bzw. eine Inszenierung, bei denen nicht wenigstens ein Drittel der Zuschauer den Saal verlässt und sich fragt: "Was wollten uns Autor und Regisseur eigentlich damit sagen?", irgendwie verfehlt ist... - auch, wenn, wie in diesem Fall, alle Schauspieler großartig waren. Aber auch für die muss es wenig angenehm sein, ihre Botschaften mit dem Holzhammer zu verteilen. Und, was die Zuschauer betrifft (wobei ich von mir aus hochrechne): Wer will schon belehrt werden, wenn er ins Theater geht?