Helene Hegemann

Gestern war Helene Hegemann bei Harald Schmidt zu sehen. Welch erfrischender Auftritt. Sie war schlagfertig und hat über sich als 17-Jährige mit der Distanz einer wohlmeinden, 35 Jahre alten Sozialarbeiterin gesprochen.


Zu den Vorwürfen, sie habe in ihrem Roman (den Titel kann ich mir nicht merken) bei anderen abgeschrieben, blieb sie gelassen und ließ sich weder in die Defensive noch in die Offensive bringen.


Ich habe mir in einer Zeitung die Sätze angeschaut, die sie bei anderen geklaut hat. Es sind ca. 50. Wenn ich bedenke, wie viele Sätze von mir ich schon bei Kollegen in deren Büchern gelesen habe, ohne dass ich zitiert worden bin, dann sind das wirklich Peanuts.


Auf jeden Fall ist Helene ein Gewinn, meine ich.


(Und das nicht nur, weil ihr Vater Mitglied des wissenschaftlichen Beirats des von mir einst begründeten "Depressionsbarometers" war.)