Hansen

Eigentlich sollte man sich nicht dagegen wehren, die Deutsche Bahn zu verkaufen. Denn als Bundesbürger sollte es einem ja peinlich sein, ein Unternehmen sein eigen zu nennen, in dem Personalentscheidungen so stillos gefällt werden und in dem die Oberen sich schamlos verhalten.


Herr Mehdorn hat ja schon mehrfach gezeigt, dass es ihn nicht sonderlich interessiert, was die Öffentlichkeit meint oder denkt. Das mag man ihm als Charakterstärke anrechnen, man kann es aber auch einfach als Mangel an Sensibilität bezeichnen.


Dass jetzt der bis vorige Woche amtierende Gewerkschaftsführer, der tapfer - wenn auch völlig blödsinnig - für die Privatisierung der Bahn gekämpft hat, in den Vorstand der Bahn berufen wurde und dort ein Millionengehalt bezieht, ist schon schräg genug. Und dass er als eine seiner ersten Amtshandlungen, einen Personalabbau ankündigt, ist geradezu komisch.


Aber es passt irgendwie unheimlich gut in das Muster.


Hansen und Mehdorn scheinen mir ein gutes Paar, was Feingefühl und Stilfragen angeht. Dass Gerhard Schröder als Mehdorns Freund (?) und Förderer sich wenige Tage nach seiner Amtsenthebung von Gazprom hat anstellen lassen, gehört in dieselbe Kiste...


Peinlichkeiten.