Glück

Glücksforschung erfreut sich einer gewissen Beliegtheit. In Butan - Vorbild aller westlichen Nationen - wird das Bruttosozialprodukt durch das Bruttoglücksprodukt ersetzt (keine schlechte Idee).


Heute sind die Zeitungen angefüllt mit Berichten über den deutschen Glücksatlas. Lassen wir die kleinkarierte (aber natürlich trotzdem sehr interessante) Frage, wie man Glück messen kann, mal beiseite.


Hamburg ist der Gewinner.


Hier sind die Menschen im Durchschnitt am glücklichsten.


Was macht Menschen glücklich?


Eine auch systemisch relevante Frage.


Die Antwort (d.h. meine Antwort): Mangel an Unterschieden.


Es geht ja nicht darum, ob man ein Haus, eine Auto, oder ein Schiff sein eigen nennen kann. Denn diese Dinge (!) sind in Bezug auf das individuelle Glück oder die Zufridenheit nur dann von Bedeutung, wenn ihr Besitz mit dem von anderen verglichen wird


Wenn alle kein Auto haben, dann macht es auch nicht unglücklich, keine Auto zu haben usw. Wenn alle ein Haus haben, dann ist offenbar die Voraussetzung für das eigenen Glück, auch eines zu haben.


Abschied vom Absoluten.


Meine Eltern erzählten immer von der Nachkriegszeit, als alle nichts hatten. In der Zeit waren alle zufrieden und glücklich (so klang es zumindest), weil keiner mehr als die anderen hatte und man das Wenige, was irgendwer ergatterte (eine Flasche Schnaps z.B.) teilte.


Eigentlich eine ganz ermutigende "Mechanik" des Glücks...


Nicht ganz kompatibel mit der Idealisierung des Wettbewerbs und der Konkurrenz.