Gesundheitssystem II

Habe eine Diskussion über das amerikanische Gesundheitssystem gehört. Eine Teilnehmerin, eine Ärztin, die für eine der "Managed Care"- Organisationen als Gutachterin tätig war, "beichtete", dass sie in dieser Funktion den Tod eines Mannes zu verantworten hätte, dem sie eine lebensnotwendige Behandlung versagte, weil sie 500 000 Dollar für die Versicherung an Kosten bedeutet hätte.


Generell ging es (auch) um die Frage, ob ein Gesundheitssystem, das privatwirtschaftlich organisiert ist, wirklich seiner Aufgabe gerecht werden kann. Und das ist ja tatsächlich die entscheidende Frage: Ist die Form der Wirtschaftsorganisation (= Unternehmen) die beste für Organisationen, die Infrastrukturaufgaben haben? Ich persönlich bezweifle das...


Und natürlich stellt sich auch die Frage, den Anspruch auf welche Art medizinischer Leistungen kann eine Gesellschaft ihren Mitgliedern gewähren? Soll die Gemeinschaft der Beitrags- oder Steuerzahler Viagra bezahlen und/oder die Pille? Wer trägt die Risiken, die mit Drachenfliegen, Bergsteigen, Tiefseetauchen etc. verbunden sind - oder einer sitzenden Tätigkeit vor dem Computer? usw.