Gesundheit

Zur Zeit nehme ich in Wien an einer Konferenz über "Health and Health Promotion in Organizations" teil.


Interessant scheint mir, dass hier ein anderer, vom medizinischen Gebrauch abweichender, Gesundheitsbegriff verwendet wird. Er umfaßt nicht nur auf körperlicher Ebene die Funktionalität von Sinnesorganen, Muskeln, Skelett, Stoffwechsel und Immunsystem etc., sondern auch psychisch/mental die Funktionalität der kognitiven, emotionalen Fähigkeiten und der Urteilsfähigkeit. Außerdem: die Kapazität mit sozialen Ressourcen, dem Beziehungskapital, dem ökonomischen u. kulturellen Kapital umzugehen.


Hinzu kommt das subjektive körperliche, geistig-psychische und ökonomische Wohlbefinden, sowie die Verfügbarkeit sozialer, ökonomischer und kultureller Ressourcen.


Dritte Ebene ist die von anderen wahrgenommene bzw. eingeschätzte Attraktivität. Körperlich: Schönheit, Gepflegtheit, Leistung u.Ä. Geistig: Empathie, Urteils- und Handlungsfähigkeit. Und sozial: Zugang zu ökonomischen, sozialen, kulturellen Ressourcen...


Ich weiss nicht recht. Mir scheint solch ein Gesundheitsbegriff totalitär. Auch wenn ich keinen Zweifel habe, dass (manche) Leute, die von den hier versammelten Kollegen in diesem Sinne als gesund definiert werden würden, diese Kriterien erfüllen dürften.


Aber das Erreichen dieser Ziele zur Aufgabe von Interventionen in Organisationen zu machen? Ich weiss wirklich nicht , wie ich das finden soll...