Gespräch mit guten Freunden

Ob ein Mensch des 21. Jahrhunderts Beratungsbeziehungen braucht, ist durchaus umstritten. Vertreter der sogenannten wissenschaftlichen Therapiemethoden mit Kassenzulassung tendieren zu der Antwort: Im Prinzip nein, es sei denn der Mensch ist krank. Wenn man sowas nötig hat, sei man krank. Sonderbare Ansicht. Immerhin ist ja unbestritten, dass Menschen auch im 21. Jahrhundert Freunde brauchen, und niemand bringt dies Brauchen ernsthaft mit irgendeinem Defizit in Verbindung.


In den 70er Jahren wurden bei Carl Rogers im großen Stil Therapie-Settings untersucht mit dem für Therapeuten vielleicht deprimierenden Ergebnis, dass die untersuchten Lebensprozesse in ihrem Verlauf weder auf einzelne Methoden noch auf die Therapeuten signifikant zurückgerechnet werden konnten. Ausgesuchte Laien waren genauso 'gut' wie die Therapeuten.


Nun mag man die Studie anzweifeln, darum geht es mir nicht. Den Wert eines Gesprächs mit guten Freunden wird niemand anzweifeln wollen, vielleicht nicht mal das, dass man dies hin und wieder braucht. Und ich möchte keineswegs therapeutische Beziehungen und Freundschaftsbeziehungen in eins setzen – um Himmels Willen nein! Das ist schon als Vorstellung schrecklich. Aber mal genauer zu überlegen, wie Gemeinsamkeiten und Unterschiede dieser beiden kommunikativen Prozesse beschrieben werden können und auf welche Unschärfen man dabei trifft, das denke ich mir als einen fruchtbaren Prozess.


Wie beispielsweise kann man ein Selbstgespräch, z.B. mittels Tagebuch, von einem Gespräch mit einem guten Freund unterscheiden? Oder wie kann man eine Kommunikation hier im Carl-Auer-Blog von einem Gespräch mit einem guten Freund unterscheiden? Spielt die reine Anzahl von Freunden (Möglichkeiten für (unterschiedliche) Gespräche) eine Rolle? Spielt die Anzahl der Blog-Partner eine Rolle?


Momentan habe ich mehr (wie ich finde) brauchbare Fragen zu bieten als irgendwelche Antworten, und seien es unbrauchbare. Manchmal mache ich mir weniger Gedanken, als dass ich mir Fragen stelle – jetzt grad ist so ein manchmal.

Geichwohl grüße ich alle sechs+Leser herzlich

Peter Schlötter


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Und nun noch das selbstreferenzielle Gewinnspiel – Wie viele sind wir?.


Wer es gewinnt, erhält den Film über das Forschungsprojekt zu Systemaufstellungen “Vertraute Sprache und ihre Entdeckung” (VHS-Version) gratis zugeschickt. Es geht dabei schlicht darum, abzuschätzen, wie viele Teilnehmer/Leser momentan an diesem Forum beteiligt sind. Auf diesem Weg wird aber auch das Selbstbild dieses Kommunikations-Forums transparent gemacht.


Spielregeln: Raten Sie einfach die Anzahl derer, die ab heute bis zum Samstag den 30.7.05 – 24 Uhr in diesem Forum einen Kommentar absetzen. Wer mehrmals kommentiert, wird für das Spiel aber nur einfach gezählt. Gewonnen hat, wer die hinterher sich herausstellende Teilnehmeranzahl als Erste/r richtig geraten hat. D.h. eine Zahl, die bereits jemand anderes geraten hat, lohnt sich nicht nochmal hier anzugeben. Die Teilnahme geht so: vervollständigen Sie den folgenden Satz einfach als Kommentar, in dem Sie schreiben: GEMÄSS MEINEM BILD VON UNS SIND WIR –…–


Ich werde am Ende meiner zukünftigen Beiträge immer den aktuellen Stand und die bereits ver-ratenen Zahlen bekannt geben:


TEILNEHMER: –6–

VER-RATENE ANZAHLEN: – 8, 11, 14, 17, 25, 31–.