Gespaltenes Denken in den USA

Meine gestern geäußerte Vermutung, die Bürger der USA (d.h. die Mehrheit) würden gern vom Rest der Welt geliebt werden, muss ich nach Diskussionen mit amerikanischen Freunden wohl revidieren. Ich habe mich aufklären lassen, dass dies nur für die Hälfte der Gesellschaft gilt. Die andere Hälfte würde es im Zweifel (und auch ohne) immer vorziehen gefürchtet zu werden. Ja, wer - wie Obama - von Europäern oder anderen Nicht-Amerikaner Zustimmung erhält, macht sich verdächtig, die nationalen Interessen nicht genügend zu schützen. Sie glauben, dass man nur sicher ist oder sein kann, wenn man in der One-up-Position ist, d.h. einer Beziehung, in der man der Überlegene, der Mächtige, der Gewalttätigere ist.


Wahrscheinlich ist das ja ein Erbe der Wild-West-Zeit...


Dass ich derartige Kontrollideen für weder realistisch noch sonderlich intelligent halte, habe ich hier schon mehrfach bekannt und auch die Gründe dafür genannt.