Gentrifizierung der Küche

Dass in städtische Gegenden, in denen einstmals die ärmeren Schichten der Gesellschaft hausten, nun die "Besserverdienenden" die Häuser besetzen, ist ein Phänomen, das in vielen Städten zu beobachten ist.

Was - so viel ich weiß, aber ich gebe zu: Ich bin da ziemlich ignorant - noch nicht hinreichend von Soziologen, Ethnologen, Sozialhistorikern und Gastronomen beforscht scheint, ist der soziale Aufstieg von Speisen.

Austern waren z.B. über Jahrhunderte ein Arme-Leute-Essen (was Menschen, die sich vor Glibber ekeln, natürlich sofort einsichtig ist). Und in den Atlantikprovinzen Kanadas und in Maine wurde Hummer zum Düngen der Felder genutzt, weil er für Menschen als nicht genießbar erachtet wurde (was in erster Linie Seafood-Allergiker verstehen können).

Mal sehen, welche Gerichte in Zukunft den Aufstieg aus der Unterklasse der Arme-Leute-Küche in die Oberklasse der Gourmetküche schaffen. Mein Tipp: Brotpudding.