Garderobenmarken

Neulich war ich bei einem Konzert in der Berliner Philharmonie (Sonny Rollins, großartig) und wie immer musste ich nachher an der Garderobe anstehen, um meinen Mantel zu bekommen. Es dauert bei mir immer ewig, ehe ich bei solchen Gelegenheiten bedient werde, unabhängig davon, wie früh oder spät ich mich anstelle. Das war bei mir als Kind schon so, wenn ich einkaufen geschickt wurde. Ich wurde einfach übersehen, nie (!) kam ich dran. (Das ist und war die Tragik meines bisherigen Lebens.)


Nun, in der Philharmonie wurde ich gerettet. Meine Begleiterin sagte: "Lass mich mal machen!" - und 30 Sekunden später kam sie mit unseren Mänteln.


Wie hat sie das gemacht? Sich vorgedrängt?


Nein, nichts dergleichen.


Sie ist eine gute Beobachterin und hat festgestellt, dass man einfach die Garderobenmarken vor sich auf den Tresen legen muss, dann nimmt die Garderobiere unweigerlich diese Marken, statt sich der Qual der Wahl, sich für eine der vielen entgegen gestreckten Hände mit Marken entscheiden zu müssen.


Irgendwie genial.