Folter

In einem Beitrag für die Huffington Post beschäftigt sich Bob Cesca mit der Frage, warum Dick Cheney und in seinem Gefolge die Bush-Regierung seinerzeit die Folter von vermeintlichen al-Qaida-Terroristen angeordnet haben, obwohl erwiesen ist, dass man werthaltige Informationen mit konventionellen Verhörmethoden weit schneller und zuverlässiger erhält.


Die Erklärung ist so einfach wie naheliegend: Mit Folter erhält man, was man mit konventionellen Methoden weit weniger sicher erhält - ganz bestimmte, vordefinierte falsche (!) Informationen, die man hören möchte.


Im Fall des Waterboarding eines gewisse Ibn al-Sheikh al-Libi waren es die Informationen über eine Kooperation von Saddam Hussein, al-Qaida und die Produktion und Nutzung von Massenvernichtungswaffen. Colin Powell präsentierte sie dann vor dem UN-Sicherheitsrat als Begründung für den Irak-Krieg. Wie wir heute wissen, waren sie falsch. Ohne Folter hätte man sie nicht bekommen, und ohne sie hätte man keine Rechtfertigung für den Überfall auf den Irak gehabt.


Quintessenz (wahrscheinlich generalisierbar): Wer foltert ist nicht daran interessiert zu erfahren, wie irgendein Sachverhalt war oder ist, sondern er sucht - auf zugegeben sehr originelle (eher monologische) Weise - Zustimmung und Bestätigung für seine eigene Version, den Sachverhalt zu beschreiben.


"You give me a waterboard, Dick Cheney and one hour, and I'll have him confess to the Sharon Tate murders."