Familienunternehmen

In den letzten Tagen fand an der Uni Witten/Herdecke wieder einmal der jährliche Kongress für Famlienunternehmen statt. Wie immer war ich beeindruckt von der Einstellung und dem Eigensinn der Unternehmer. Sie - zumindest die, die nach Witten kommen - stellen so etwas wie das Gegenbild der jetzt so viel (und teilweise zu recht) geschmähten Manager der Großkonzerne dar.


Das hat sich besonders in der Phase der Krise gezeigt. Denn auch die meisten Familienunternehmen waren/sind massiv von den Umsatzeinbrüchen betroffen. Aber ohne lange zu lamentieren oder nach dem Staat zu rufen, haben die meisten von ihnen relativ schnell - ohne langes falsches Hoffen auf Wunder - begonnen, ihre Hausaufgaben zu machen. Mit ihren Leuten haben sie sehr konkret und ohne alles Wunschdenken, aber - wie ich finde - mit viel Verantwortungsbewußtsein ihren Mitarbeitern gegenüber, ihre Unternehmen durchforstet, und geschaut, in welchen Teilbereichen und/oder Subsystemen die Krise welche Folgen hat. Dann haben sie - sehr punktgenau - Maßnahmen beschlossen: Von der Schließung von Einheiten, deren Geschäft weggebrochen und voraussichtlich nicht wiederbelebbar ist, bis zur Expansion, d.h. dem Investment in Bereiche, in denen sich aus der Krise neue Chancen ergeben.


Außerdem war ich natürlich begeistert, dass sich die von mir ja seit Jahren propagierte "positive Kraft des negativen Denkens" (s. "Radikale Marktwirtschaft") fast überall bewährt: Man orientiert sich daran, was das Unternehmen sicher in den Abgrund bringen würde, vermeidet es (wie der Teufel das Weihwasser), und ist so in der Lage, sich auf die Unsicherheiten der Zukunft einzulassen...