Fachausdrücke

Fachsprachen dienen dazu, soziale Grenzen (= in und durch Kommunikation hergestellte und aufrecht erhaltene Grenzen) zu bilden. Wer solche Begriffe schafft, will nicht von Hinz und Kunz verstanden werden. Oder anders gesagt: Er/sie will nur von bestimmten Leuten verstanden werden. Leuten, die deswegen auch "mitreden" können.


Mit meinem Hinweis auf das Procrastination-Video habe ich deswegen wohl bei vielen Lesern große Freude ausgelöst...


Solche Fachausdrücke erfreuen sich, meiner Beobachtung nach, besonderer Beliebtheit bei Medizinern und Amerikanern. Die Ärzte haben schon immer gern Latein geredet, damit sie am Krankenbett ungestört darüber reden können, dass sie keine Ahnung haben, was mit dem Patienten los ist und was sie mit ihm anstellen sollen, ohne dass ihre Autorität darunter leidet. Und die Amerikaner haben solche Begriffe gern, weil sie dann z.B. irgendwelche, sein Jahrhunderten bekannten Problemlösemethoden mit einem neuen Namen versehen können und ihn bzw. das jeweilige Verfahren schützen lassen können, um für die Nutzung gebühren zu verlangen...


Hier nun einer meiner Lieblingsfachbegriffe, der es verdient, einer größeren Öffentlichkeit bekannt gemacht zu werden:


Trichotillomanie.