Europa der zwei Geschwindigkeiten

Frau Merkel hat nun zum ersten Mal öffentlich bekundet (anlässlich des EU-Treffens in Malta), dass auch sie ein Europa der zwei Geschwindigkeiten für sinnvoll hält. Endlich. Denn Freundschaft zwischen Staaten und die daraus resultierenden Verpflichtungen kann man nicht erzwingen, sondern - das ist analog zu interpersonellen Beziehungen - Beziehungsdefinitionen müssen von beiden Partnern akzeptiert sein.


Daher ist ein Europa der zwei Geschwindigkeiten die einzig Fortschritt versprechende Strategie für die europäische Einigung. Wenn sich, zum Beispiel, Frankreich, die Benelux-Staaten und Deutschland auf eine Verteidigungsunion einigen würden - gemeinsame militärische Institutionen, gemeinsamer Oberbefehl, gemeinsame Rüstungskäufe, etc., um Doppelt- und Drei- oder Vierfachstukturen zu vermeiden, dann wären wahrscheinlich ganz viele der alten Ostblockstaaten ganz scharf darauf, da mitmachen zu dürfen. Usw.


Auch eine gemeinsame Außenpolitik, einen EU-Außenminister bzw. einen Teil-EU-Außenminister könnte ich mir gut vorstellen. Eine Fiskalunion, an der nur die teilnehmen, die da hinein passen usw.


WEnn nur ein paar Akteure sich zusammenschließen, dann wird es für diejenigen, die nicht dazu gehören, leichter zu beobachten, welche Vor- und/oder Nachteile die Zugehörigkeit hat...


Schaun wir mal, was sich da in den nächsten Monaten und Jahren tut...