Euro-Aderlass-Politik

Der Versuch, den Euro zu retten, scheint mir nach Methoden zu erfolgen, die auch in der Medizin lange populär waren: Wenn jemand todkrank war, dann ließ man ihn zur Ader. Wenn er dann anschließend starb, so wurde dies als Beleg dafür genommen, dass diese Maßnahme zu spät erfolgte oder nicht ausreichend...


So ähnlich scheint mir im Moment, das Europa, speziell den "Schulden-Staaten" wie Griechenland, verordnete Heilungsprogramm. Sie sollen sparen, sparen, sparen. Dass damit die Wirtschaft in eine Rezession getrieben wird, ist eigentlich jedem bekannt. Dass es zu Tumulten und Aufständen gegen die Regierungen kommt, kann jeder im Fernsehen sehen. Dass so das mühsam vereinte Europa auseinander bricht ist vorher zu sehen.


Eine schlicht und einfach bekloppte Politik, die da von unserer Kanzlerin forciert wird.


Sparen kann man immer nur dann, wenn es einem finanziell gut geht. Wer hungert, kann keine Vorräte anlegen. Wer verdurstet, sollte nicht das Wasser abstellen lassen.


Und natürlich müssen wir, d.h. Deutschland, als die reichen Verwandten dafür sorgen, dass die anderen europäischen Länder genug Zeit haben, um ihre Schulden (relativ) schmerzlos und sozial verträglich abbauen können. Alles andere wäre eine Idiotie, die Europa - und damit die Grundlage eines friedlichen Zusammenlebens in den letzten 60 Jahren - aufs Spiel setzt. Das bisschen Griechenland und Irland können wir uns locker leisten...