Erkenntnistheorie und die Post

Meine Erfahrung mit den Nachsendeantrag (s. vorigen Eintrag) haben mich nachdenken lassen, wie die Post für Afrika zu mir in mein kanadisches Kaff kommen konnte. Und dieses Nachdenken hat selbstverständlich zu ganz grundlegenden erkenntnistheoretischen Einsichten geführt (die mir eigentlich schon vorher klar waren, aber Bestätigung ist ja immer nett).


Die Erklärung ist relativ einfach: Es handelt sich hier um ein typisches Beispiel dafür, was passiert, wenn Gleichzeitigkeitsassoziationen zur Sinngenerierung verwendet werden. Irgendein Postangestellter hat einen Haufen Zeitungen vor sich liegen, er macht zwischen Zeitung und Zeitung keinen Unterschied, sondern kategorisiert sie als zusammengehörig, d.h. er schnürt sie zu einem Paket zusammen. Meine Zeitung lag obenauf, so dass das gesamte Paket bei mir gelandet ist.


Mitgegangen, mitgefangen. Mitgepackt, mitgesandt. Wer mit anderen in ein Paket gepackt wird, muß damit rechnen, dort zu landen, wo derjenige hinwill, dessen Name und Adresse vorne drauf steht.


Dass dieses Paket nach dem Prinzip der freien Assoziation zusammengestellt war, ist anzunehmen. Der gemeinsame Nenner war wohl Kanada. Der Ausreisser des Bistumsblatts für Kinshasa, ist wohl dadurch zu erklären, dass die geographische Ausbildung des Postpersonals auch nicht mehr das ist, was sie früher mal war. Der gesuchte Ort fing auch mit K an, und auf die Schnelle ist eben Auslang mit K = Ausland mit K. Überall ist Panama, und es riecht wahrscheinliche nach Bananen...