Einbrecher

Es ist ja nicht angenehm, wenn bei einem eingebrochen wird, wie ich gerade aus nächster Nähe - wenn auch nicht selbst betroffen - beobachten durfte.


Nicht nur, dass irgendwelche Preziosen - wenn auch vielleicht eher ideellen Werts - gestohlen werden, nein, es wird auch noch die Unterwäsche durchwühlt.


Interessant ist ja, dass solche Einbrecher offenbar ganz gute Sozialstudien vornehmen, bevor sie tätig werden.


So ist der Samstagnachmittag ein beliebter Termin, um fremde Wohnungen zu besuchen. Dann sind die Bewohner in der Stadt und kaufen ein. Nachts hingegen, wenn die meisten Leute Angst von Einbrechern haben, werden die Türen dreifach abgeschlossen und außerdem muss man noch mit unliebsamen Begegnungen mit den Eigentümern der Unterwäsche rechnen.


Vorteil der Tagschicht für die Geschädigten: Es bleibt meist bei einem Verlust von Wertsachen, aber die Gesundheit ist nicht direkt beeinträchtigt, was bei einer Face-to-Face-Konfrontation ja nicht so sicher wäre.


Früher dachte man, dass Erdgeschoss-Wohnungen besonders gefährdet sind. Heute weiss man, dass der erfahrene Ein- und Verbrecher am liebsten im Dachgeschoss arbeitet - zumindest in Mehrfamilienhäusern. Dort ist die Wahrscheinlichkeit, dass irgendein anderer Hausbewohner zufälliig die Treppe hoch kommt und beim Knacken der Türschlösser stört, einfach geringer...


Eins scheint auf jeden Fall vorhersehbar:


Wenn solche Leute irgendwen im Treppenhaus treffen und gefragt werden, was sie denn da wollen und wen sie da suchen, dann antworten sie alle - das scheint genormt zu sein - dasselbe: "Wir wollen sehen, ob hier eine Wohnung leer ist!"


Bei so viel Ehrlichkeit sollt man sofort die Polizei rufen. Denn sie machen die Wohnungen auf, um zu sehen, ob sie leer sind. Und wenn sie nicht leer ist, dann machen sie sie leer...