Dumm oder dreist?

Dass die CSU als Lobby-Club der Agrarindustrie berachtet werden kann, ist bekannt.


Dass der CSU-Landwirtschaftsminister gegen die Geschäftsordnung der Bundesregierung und gegen den Widerspruch der SPD und ihrer Umweltministerin der weiteren Zulassung von Glyphosat in der EU zugestimmt hat, ist merkwürdig. Denn schließlich soll ja wohl wieder eine Grosse Koalition gebildet werden. Da tritt man dem Wunschpartner doch nicht sehenden Auges auf die Hühneraugen, oder?


Also, entweder war das eine ziemlich dreiste ("Mir san mir!") Entscheidung (was kein gutes Bild auf die SPD bzw. die Sichtweise der CSU auf sie) wirft, oder es war eine dumme Entscheidung (was mich angesichts meines Bildes von Herrn Schmidt, der sich ja immer wieder mal tölpelhaft verhält) nicht wundern würde.


Wenn Frau Merkel von dieser Entscheidung gewusst haben sollte, dann ist das wohl mehr oder weniger als Absage an die GroKo zu bewerten. Wenn sie es nicht gewusst haben sollte, dann müsste sie "ihren" Landwirtschaftsminister jetzt entlassen - was ihr allerdings Ärger mit der CSU einbringen würde.


Mal wieder interessant zu beobachten, wie das in den nächsten Tagen gespielt wird.