Drachenläufer

Als ich vor Jahren das Buch gelesen habe, war ich zu Tränen gerührt (offenbar ging es anderen ebenso, denn es wurde zum Weltbestseller). Jetzt kommt die Verfilmung in die Kinos: Drachenläufer.


Es ist die Geschichte zweier Afghanischer Jungs, die in einem Herr-Knecht-Verhältnis zueinander stehen, obwohl sie Halbbrüder sind (was sie nicht wissen). Der Vater, Paschtune, zeugte mit einer Bediensteten, Hazara, ein Kind...


Die eigentliche Geschichte handelt von der Schuld des "Herrn" über den ihm vollkommen ergebenen "Knecht". Denn er hat ihn verraten, ihm nicht geholfen, als er vergewaltigt wurde. Und wie so oft, wenn jemand seine eigene Schuld nicht erträgt, rächt er sich an seinem Opfer dafür, dass es ihn zum Täter "gemacht" hat. Ein herzerweichende Geschichte.


Im Film kommt die leider etwas zu kurz, denn alles das, was daraus folgt - die Flucht aus Afghanistan, die Heirat in Amerika, die Rettung eines Kindes aus den Händen der Taliban, ist natürlich für das Medium Film viel attraktiver, obwohl es seinen Sinn erst durch die Schuld-Geschichte erhält...


Trotzdem ein sehenswerter Film, ohne Schnick-schnack und in aller Ruhe erzählt.


Und - auch wenn es nichts mit dem Thema zu tun hat - nicht vergessen: Revue für postheroisches Management (www.postheroisches-management.de)