Diffamieren oder den Mund aufmachen?

Was bedeutet, andere zu diffamieren? Wenn man Rassisten Arschlöcher nennt? Oder wenn man Leute, die sich in der Masse verstecken und Asylantenheime anzünden, Pack nennt?


Der Gebrauch bestimmt die Bedeutung eines Wortes. Der Begriff diffamieren wird meist ja gebraucht, wenn gezielt der Ruf eines Menschen zertrümmert werden soll (=Rufmord) und dabei alle möglichen Storys, die ihn in einem schlechten Licht erscheinen lassen, fabriziert werden - d.h. auch wenn ihr Wahrheitsgehalt  gegen Null geht.


Aber kann man von Diffamieren sprechen, wenn man Leuten, die vor Asylantenheimen demonstrieren, sagt, dass man sie für Idioten hält? Ich finde nicht, dass ich so jemanden diffamiere, wenn ich ihn als Arschloch bezeichne...


Dass dies nicht gerade eine Einladung zu einem freundlichen Diskurs ist, ist mir vollkommen klar. Es ist eine ziemlich eindeutige Stellungnahme. Und die scheint mir angesichts dessen, was heute in der Asylantenfrage öffentlich geäußert wird und auf den Strassen (meist nachts, wenn keiner hinschaut) passiert, auch nötig. Denn die Alternative wäre ja, den Mund zu halten. Und das könnte implizit als Zustimmung gewertet werden. Also, aus meiner Sicht sollte im Zweifel lieber diffamiert als schön gefärbt werden. Es geht hier ja nicht um die therapeutische Behandlung mehr oder weniger privater Konflikte, sondern um politische Richtungsentscheidungen, und da zählt jede Stimme... (wie etwa die der beiden Herren im folgenden Video):


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