Die Vereinigung der Konsument/inn/en als revolutionäres Subjekt

Als Systemiker ist man wirklich in der Versuchung, alles zu erklären und für alles eine Lösung parat zu haben. Deshalb soll nun auch eine Lösung der globalen Umwelt- und Gerechtigkeitsprobleme angeboten werden, die zudem auf dem bestehenden Wirtschaftssystem basiert und keine andere Gesellschaftsformation voraussetzt.


Aufgrund der Knappheit an Zeit muss ich mich hier auf die entscheidenden Aussagen beschränken:


Wie bereits erwähnt, verfügt der Kapitalismus bzw. der freie Markt über keine Sinnesorgane, die ihn wahrnehmen ließen, was er anrichtet: Öl wird solange gefördert, bis keines mehr gefördert werden kann. Fische solange gefischt, bis es keine mehr gibt. Ein Begrenzung dieses destruktiven Handelns kann nur von außen kommen – durch Bürgerinitiativen, Nichtregierungsorganisationen, UNO-Interventionen, Regierungen etc. Dabei wird übersehen, dass es eine Macht auf der Erde gibt, der alle zu Füßen liegen, die heftigst umworben wird und deren Handeln man mit allen Mitteln zu beeinflussen sucht. Es sind die möglichen Konsument/inn/en der Produkte, die weltweit erzeugt werden.


Würde sich diese Macht ihrer selbst bewusst, könnte sie im entscheidenden Maße darüber entscheiden, wie es in globalen Entwicklung weitergeht, sie könnte nicht nur die dringend benötigten Sinnesorgane liefern, sondern als ethisches Regulativ fungieren. Dabei muss aber berücksichtigt werden, dass nicht jeder Mensch für den Markt (als Mensch sicherlich) in gleicher Weise bedeutsam ist: Menschen, die über keine Kaufkraft verfügen, werden vom Markt überhaupt nicht wahrgenommen, sie stellen keine relevante Umwelt für das System „Markt“ dar (deswegen kümmert man sich auch so wenig, um die Menschen in Afrika), dann gibt es jene Menschen, die mit ihrer Kaufkraft gerade noch ihre Subsistenz sichern können, deren Wahlfreiheit als Konsument/inn/en also extrem stark eingeschränkt ist und die deshalb ebenfalls wenig Einfluss auf den freien Markt nehmen können. Jene Menschen jedoch, die wählen können, ob sie bei Aldi oder im Bioladen einkaufen, entscheiden durch ihr Kaufverhalten letztendlich das Verhalten der Konzerne.


Wenn sich diese Menschen ihrer Macht bewusst wären, könnten sie mit Hilfe der entsprechenden Kommunikationsprozesse beispielsweise den McDonald-Konzern in einen Schnellimbiss verwandeln, der ausschließlich Vollwertkost aus ökologisch-nachhaltiger und biologisch Landwirtschaft anbietet, die Regenwälder aufforstet und seine Mitarbeiter/innen gerecht entlohnt sowie ihre Mitbestimmungsrechte verstärkt achtet.


Also: Konsument/inn/en aller Länder vereinigt Euch!