Deutsche Wertarbeit

Alle paar Monate habe ich die Gelegenheit, ein deutsches Unternehmen von innen zu besichtigen: die Entwicklungsabteilung, die Produktion, die Lehrwerkstatt usw.


Gestern war ich wieder einmal in einem dieser "mitelständisch" genannten Unternehmen, und ich muss sagen, ich bin aufs Neue tief beeindruckt. Es war eines der "Automobilzuliefer"-Unternehmen, wo Plastikteile und Elektronikteile für diverse Marken hergestellt werden.


Was ich dort phantastisch fand, ist die Genialität und Genauigkeit der Produktionsabläufe. Fast alles ist automatisiert, sogar die Qualitätskontrolle wird von Maschinen übernommen, Unterschiede von Hundertstel mm werden gemessen und Werkstücke, die nicht den Qualitätskriterien entsprechen, werden aussortiert (ebenfalls von der Maschine).


Mein Repekt vor solchen Ingenieursleistungen ist riesig. Hier wird - in Teamarbeit, selbstverständlich - eine Erfindungskunst praktiziert, die auf der einen Seite etwas Künstlerisches hat, auf der anderen Seite aber extrem "hard-fact"-orientiert ist. Der Freiheit im Erfinden steht eine gnadenlose Strenge bei der Überprüfung der Qualität gegenüber.


Diese Kombination dürfte es sein, die deutschen Produkten einen Wettbewerbsvorteil bringt.


Was mich sehr überrascht hat - was wahrscheinlich nur wieder einmal meine Ignoranz beweist -, ist die Tatsache, dass in dieser Firma alle Werkzeugmaschinen, die zur Herstellung der eigenen Produkte benötigt werden, selbst entwickelt und gebaut werden. Maßschneiderei, die durch die Kürze der Wege und die Verringerung der Kommunikationsnotwendigkeiten zu einem Gewinn an Reaktionsschnelligkeit führt. Und selbstverständlich: Man produziert nicht nur in Deutschland, sondern dort, wo die Kunden (die Automobil-Fabriken) produzieren...